Es ist schwierig in Worte zu fassen wie die letzten 2 Wochen so waren. Viel zu viele Momente mit neuen Menschen in einem neuen faszinierenden Land erlebt. So kurz wie es nur geht:
Die Menschen:
Seth: Der Organisator aus Seattle. Hält selbst den Rekord für den Annapurnatrail in 72 Stunden. Echt witzig, alles im Griff und superfit.
Sudeep: Mitorganisator aus Nepal. Superwitzig, bisschen jünger als ich und mag Frauen aus dem Westen.
Sonam: Nepalesische Mitorganisatorin und Mama. Downhillqueen.
Dan: Der witzigste MIT University Mensch den ich kenne. Super viel Spass auf dem Trail und neben dem Trail gehabt. Mount Rainier in Washington wird mir für immer als Referenzpunkt in Erinnerung bleiben (siehe unten).
Steph: Superfit und supercool. Ich sollte mir auch so eine Trailrunnerin suchen.
Pablo: PowPow Cabrera gab zu jeder Zeit ausführliche Kommentare zur „skiabilität“ der 7 bis 8 tausender preis. Mein Roommate in den meisten Hotels! Supercool!
Der Annapurna Circuit:
Der absolute Wahnsinn. Vom Dschungel bis in den Schnee und wieder zurück. Unfassbar schön! Der Moment in dem man in den Himmel blickt und man in dem Loch in den Wolken normalerweise Himmel erwartet, aber nur die weisse Flanke eines ich zitiere: “ Bigassmountain“ sieht ist schwer in Worte zu fassen. Ich werde die Tage mal ein paar Lieblingsfotos posten, die jedoch leider nur halb so spektakulär wirken.
Das Land:
Trotz des Gefangenseins im täglichen Mikrokosmos eines Etappenrennens, was aufstehen, packen, Frühstück, Lauf, auspacken, essen und schlafen angeht, bekommt man doch einiges mit. Schon allein die Fahrt von Kathmandu nach Besisahar ist ein reines Abenteuer. Für mich ist vieles noch sehr neu. Zum ersten Mal bin ich in Asien und zudem zum ersten Mal in einem Land der dritten Welt. Was jedoch auffällt: Die Menschen hier lachen alle den ganzen Tag, sind freundlich und wirken zumindest glücklich, obwohl sie aus westlicher Sicht nicht viel oder nichts besitzen. Etwas was in Deutschland und in der Schweiz jetzt nicht unbedingt der Fall ist.
Was sonst so passierte:
Unter anderem haben wir dabei geholfen ein Kinderrennen in Manang zu organisieren, keiner wurde Höhenkrank, nur einer wurde einen Tag richtig krank, heisse Duschen sind eine Wahnsinnserfindung, Mount Rainier ist 4400m hoch, Freestyle Akklimatisationsläufe auf den Berg hinter dem Hotel bis auf 5000 machen so lange Spass bis man sich umdreht und rafft wie steil es ist, Mount Rainier liegt in Washington, Gingertee ist der Wahnsinn, Applecrumble geht auch zum Frühstück, Tinder hat den Circuit noch nicht erreicht, man kann Mount Rainier von Seattle aus sehen, in der Höhe kann man Albträume bekommen heisst es – ich habe von einer Exfreundin geträumt, Evian Wasser kostet mehr als Bier, Man kann auf den Mount Rainier klettern und auf Ski runter fahren, durch Marihuanafelder laufen macht Spass, wer WüsteGrasBerge und Schnee auf einem Bild haben will muss nach Nepal, man kann rund um den Mount Rainier hiken, es gibt Menschen die sich guten Gewissens ihr Gepäck tragen lassen, der Bierpreis steigt mit der Höhe, nach 250km haben Salming Trailschuhe kein Profil mehr. Wenn der Nepalese sagt die Chilesauce ist scharf dann ist sie das auch, Mount Rainier ist der beste Berg auf der ganzen Welt, in Seattle scheinen coole Leute zu wohnen (at least 4).
Die Antworten auf die im vorherigen Post gestellt Fragen:
-Die Höhe hat mir weniger ausgemacht als ich dachte. zwischen 4000 und 5000 konnte ich bei semi gemütlichen Tempo noch 600hm pro Stunde „steigen/laufen“. Verglichen zu 800 in der Schweiz 2000m niedriger geht das noch.
-backtobackRunning ging. Die letzten 2 Tage waren recht zäh, davor lief es super. Das lag wohl auch daran, dass wir im Schnitt zwischen 7 und 8 pm schlafen gegangen sind und fast immer 10std Schlaf hatten. Meine Füsse sehen jetzt aus wie Trailrunnerfüsse: Blau.
-8kg Gepäck jeden Tag und damit joggen wenn es flach war oder bergab ging: ging eher weniger gut. Vor allem nach 8 Tagen waren die Schultern durch. Im Laufe des Tages haben die Beine und Füsse aber mehr wehgetan und so hat man es ein bisschen weniger gespürt.
Whats next:
Morgen (2.10) geht mein Fug nach Lukla. Am See in Pokhara habe ich zufällig ein Plakat vom Royalpenguin Marathon in Namche Bazar gesehen. Da ich eh 4 Wochen im Khumbu trekken wollte, starte ich nun nicht wie geplant in Jiri, sondern fliege nach Lukla um es rechtzeitig nach Namche Bazar zu schaffen wo dann am 5.10 ein 60km Trailrennen über den Renjo La stattfindet. 60km bin ich noch nie gelaufen und in der Höhe auch nicht, allerdings sollte ich halbwegs akklimatisiert sein und habe Bock drauf. Also packe ich ein Paar Laufschuhe ein und schaue mal wie das so wird 🙂 Ich hoffe ich bin einfach schneller als die Höhenkrankheit und wieder im Start/Ziel auf 3500 bevor ich etwas merke.
stay tuned.
Viel Erfolg und pass auf dich auf…
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