Royal Penguin Marathon


Was sich auf den ersten Blick ziemlich witzig anhört, ist ein 60km langes Trailrunningrace im Everestgebiet, dessen Hauptsponsor das Royal Penguin Hotel in Kathmandu ist. Start und Ziel ist in Namche Bazar auf 3500m. Die Strecke geht durch das Gokyo Valley bis nach Gokyo auf 4800m und von dort über den Renjo-La Pass auf über (5300m). Von dort geht es dann vorwiegend bergab bis nach Thame und wieder nach Namche Bazar.

Auf der Anreise nach Namche habe ich mir leider vor dem Rennen etwas eingefangen, was mich dazu gezwungen hat Imodium zu nehmen. Sicher nicht die beste Vorbereitung auf ein Ultra wenn man den Tag vor dem Rennen im Bett verbringen muss. Trotz allem freute ich mich auf die Runde die man normalerweise in 8 Tagen als Trekkingtour absolviert. Das Wetter war eher kalt und regnerisch angesagt, aber beim Laufen wird einem ja warm dachte ich mir.

Raceday:

Start um 3 Uhr Nachts mit Stirnlampe war eine Premiere für mich. Mein Frühstück wurde mir am Abend an die Tür gehängt.


Durch die verminderte Sicht ging es erstmal schnellwandernd los um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Dabei unterhielt ich mich die ersten 3-4km mit einem Australier der in seiner Jugend auch viel Triathlon gemacht hatte. Am ersten Anstieg war jedoch keine Luft mehr zum unterhalten übrig und jeder ging sein eigenes Tempo die ersten 400hm hoch.

Danach ging es erstmal wieder bergab ins Tal von Gokyo um daraufhin von 3600m bis auf 4800m am Ende vom Tal anzusteigen (Gokyo – Village). Das Gefühl nachts um 4 mit Stirnlampe durchs Himalaya zu laufen ist echt unbeschreiblich. Vor allem wenn langsam die Dämmerung anbricht und man entdeckt in was für einem unfassbar schönen Tal man unterwegs ist. Getrübt wurde das ganze Erlebnis von meinem Magen. Auf weitere Einzelheiten verzichte ich an dieser Stelle, auf jeden Fall konnte ich trotz der wegen meinen Medis keine Nahrung zu mir nehmen. Es ging einfach nicht. So konnte ich mir bis zum Ende des Rennens lediglich 2 Snickers hineinzwingen. Das wars.

Das Tal zieht sich gegen Ende ganz schön in die Länge bis Gokyo bei KM 21 erreicht war. Dort wurde mir überraschenderweise ein jubelnder Empfang bereitet, da ich der erste „Fremde“ war der an der Verplegungsstelle ankam (Vor mir waren 7 Nepali, der erste war über 2std vor mir in Gokyo).

Danach gings auf den Pass. Im Anstieg habe ich versucht ein kleines Video zu verfassen, wieso ich das alles mache:​​​

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Ab 5000m hat es angefangen zu schneien und ich war mitten in den Wolken. Das Orientieren war dann irgendwie nicht mehr so leicht, da mein Hirn wohl auch unter dem Sauerstoffmangel und Anstrengung gelitten hat. So geriet ich dann kurz ab vom Trail und irrte umher ohne zu wissen wo ich war. Am Ende kam ich aber doch auf der Passhöhe an, wo mich eine Gruppe russischer Trekker verwundert begutachteten, hatte ich doch nur eine kurze Hose, Trailschuhe und dünne Regenjacke an, wohingegen sie angezogen waren als wären sie auf dem Weg zu einem 8000er Gipfel.

Schnell auf der anderen Seite runter, raus aus dem Schnee und ab ins Tal. Laufen war immer noch nicht möglich, als wanderte ich ebene so schnell wie es ging. Dabei ist das Video hier:

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So ging ich weiter nach Marulung und Thame, das eigentlich 300m höher liegt als Namche. Dumm nur das man erst runter in Tal zum Fluss und danach wieder hoch musste. Am Ende kam ich nach knapp 14h in Namche an und wollte nur noch heiss duschen und ab ins Bett.

Fazit:

Einen Start mit Medis erzwingen ist nicht unbedingt sinnvol. Schön war es aber trotzdem meinen ersten Ultra ins Ziel gebracht zu haben. Noch nie war ich in einem Rennen doppelt so langsam wie der Sieger, aber meine Ultrarunning Karriere hat ja gestern erst begonnen.

Ausblick: Heute bleibe ich erstmal den ganzen Tag im Bett und bleibe wohl bis Sonntag in Namche da das Wetter bis anfang nächster Woche ungemütlich aussieht. So komme ich wenigstens in den Genuss den Ironman Hawaii im Liveticker verfolgen zu können.

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